Also auf ins Land meiner Träume, nach Norwegen. Aufgrund
der letztes Jahr gesammelten Erfahrungen konnte ich meinen alten Mitfahrerkumpanen
nach einigen Jahren Abstinenz von gemeinsamen Motorradtouren wieder überzeugen,
eine größere Tour in Angriff zu nehmen. Leider war vorher klar,
daß diese Tour aus zeitlichen Gründen auf 1 Woche beschränkt
sein würde.
Allgemeines über Norwegen
Anreise
Straßen/Verkehr
Währung/Preise
Ausrüstung
Unterkunft
Dann auf zum Reisebericht...
Aber was soll's. Der Zeitpunkt wurde in die Ende-Juni-Zeit
gelegt, um möglichst gutes Wetter und lange Nächte zu erleben.
Norwegen ist von Deutschland in der Regel per Fähre
erreichbar. Eine direkte Fähre geht von Kiel
nach Oslo in 19 h. Alternativ kann man über Dänemark oder
Schweden anreisen. Wir haben den Weg über Dänemark gewählt,
um die Fahrstrecke am Stück etwas zu minimieren.
Das Straßennetz ist wider Erwarten der nur 5 Mio.
Einwohner und der territorialen Gegebenheiten gut ausgebaut. Es gibt nur
sehr wenige Autobahnen und Schnellstraßen, die aber zum Teil mit
Maut-Bereichen versehen sind (z.B. Oslo). Z.t. sind diese für Motorräder
jedoch kostenlos. Norwegen scheint nur aus Wasser, Felsen und Wald zu bestehen.
Das bedingt eine Vielzahl von Brücken, Tunnel und Serpentinenstraßen.
Für Motorradfahrer sicherlich sehr interessant. Jedoch muß
vereinzelt mit schlechterem Straßenbelag (Verwerfungen im Belag,
Flickstellen) gerechnet werden. Besonders in Tunneln kann plötzlich
absolute Dunkelheit (fehlende Beleuchtung) und feuchte Straße zu
Überraschungen führen. Also Vorsicht! Dafür führen
selbst in entlegene Orte richtige Straßen. Die Beschilderung ist
eigentlich ok, die Mitnahme einer Straßenkarte im 1:300 000 Karte
ist jedoch anzuraten.
Auf Landstraßen gilt ein Limit von 90 km/h auf
Autobahnen 110, in der Stadt 50 Km/h. Bei Überschreitungen werden
hohe Geldstrafen angedroht. Dazu stehen vielfach Starkästen an der
(meist nur E-Straßen) Straße. Jedoch stellt das meist kein
Problem dar, da man sich ja was ansehen und keine Rennen fahren will. Insgesamt
geht der Verkehr gut voran, die Verkehrsdichte kann jedoch nicht mit Deutschland
verglichen werden. In Orten wird der Verkehr häufig über Kreisverkehre
geleitet, diese sind jedoch wesentlich kleiner im Radius, man kann fast
geradeaus fahren.
Währung ist die norwegische Krone (NOK). Bargeld
kann problemlos mit EC-Karte an Bankautomaten abgeholt werden. Der Umtauschkurs
liegt bei ungefähr 1 DM: 4 NOK (1 HJ 2001). Die Benzinpreise liegen
bei 2,50 DM, somit 25% teurer als in Deutschland. Das ist eigentlich völlig
unverständlich, wo doch Norwegen in Europa zu den größten
Öllieferanten gehört. Die Versorgung ist im südlichen Teil
generell gut, östlich von Bergen jedoch war ca. 100 km keine Tanke
! Die Fährpreise liegen wohl im europäischen Durchschnitt. Generell
kann man komfortabel mit Kreditkarte zahlen.
Die Verpflegung ist auch teuer, besonders Alkohol. Ein halber
Liter Bier kostet im Supermarkt locker 7-10 DM.
Deswegen ist es günstig, sich genügend einzudecken.
Mit dem Motorrad ist man da ja ganz schön eingeschränkt. Aber
wir hatten trotzdem ca. 25 kg (extra gewogen) mitgenommen, darunter eine
Stiege Büchsenbier.
Als Motorradfahrer sind dringend regenfeste Ausrüstungen
zu empfehlen. Aufgrund der geographischen Gegebenheiten kann es schnell
zum Wetterumschwung kommen. Das betrifft sowohl die Bekleidung als auch
das Gepäck. Das Gepäck läßt sich wunderbar in wasserdichten
Rollsäcken oder -taschen verstauen. Das Zelt sollte leicht sein, auf
alle Fälle sollte es einen Iglu-Aufbau o.ä. haben, um notfalls
auch auf Felsen aufgebaut zu werden. Es war teilweise schwierig, einen
"normalen" Platz zum Aufbau des Zeltes zu finden. Wenn man Zelten will,
sollte man natürlich nicht entsprechende Features wie Kocher, Besteck,
Geschirr, Isomatten, Schlafsäcke etc. vergessen.
Zeltplätze sind zur Genüge vorhanden, allerdings
nicht ganz billig, ca. 20 DM pro Nase und Nacht. Des weiteren ist das Mieten
von kleinen Hütten möglich, was im Falle von Regen eine gute
Alternative darstellt. Hotelmäßig kann ich keine Auskunft geben.
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