> MOTORRAD > Yamaha XV750

Nach der Wende war dann die Möglichkeit da, endlich mal 'nen anständigen Viertakter zu erwerben. Von Früher kannte ich noch 'ne XV 750 von Yamaha, nur von Bildern natürlich. Die mußte es dann sein, noch bevor ich ein Auto hatte. Sie war immer ein zuverlässiger Begleiter über 6 Jahre. Sie war Baujahr 1981 (also noch die gute 5G5) und hatte angeblich erst 27 tkm auf der Uhr, aber sie war ja relativ günstig erstanden worden. Bei einigen Touren ging es teilweise bis zu 7500 km durch Europa, ohne große Probleme versteht sich.
Besonders hervorzuheben ist der tolle V-Motor und die tolle Hinterradfederung. Die Sitzposition wurde duch vorverlegte Rasten und einen breiten geschwungenen Lenker sehr locker. Der Soziusplatz verdiente seinen Namen. Zusammen mit der Rückenlehne ließ sich das Sitzen auch längere Zeit aushalten. Meine Madame nutzte das des öfteren für ein Nickerchen. Der Motor hat zwar nur 750 cm² und ist serienmäßig über Nockenwelle auf 50 PS gedrosselt. Aber er schiebt gut von unten heraus. Der Kardanantrieb ist sehr wartungsfreundlich, drückt beim Beschleunigen den Hintern mächtig hoch.

Das größte Problem mit der XV hat man wohl mit dem Anlasserfreilauf bzw. mit der Einrastmechanik. Das Zahnrad hat oft Probleme, beim ersten Startversuch in das Gegenüber auf der Schwungmasse einzurasten. Das geschieht nur mit einem lauten Krachen. Das Ganze ist konstruktionsbedingt einfach eine Krücke. Wenn man die Sache mal zerlegt, muß man einfach mit dem Kopf schütteln, das kann doch einfach nicht richtig funktionieren. Da gibt's auch keine Lösung vom Hersteller. Also muß man sich dran gewöhnen, mit ein bißchen Gefühl kann man die Sache etwas mildern. Hinzu kommt noch, daß sich irgendwann das äußere Zahnrad des Planetengetriebes im eigentlichen Anlasser löst und dann das Ganze leer dreht. Das läßt sich aber relativ einfach selbst reparieren. Dazu muß der Anlasser zerlegt werden. Das Gehäuse sowie das Außenzahnrad wird in gleicher Höhe durchgebohrt bzw. angebohrt. Dann ins Gehäuse ein Gewinde für eine 6er Schraube schneiden und dazu passend eine Schraube kürzen. Ziel des Ganzen ist es, durch die Schraube (oder auch 2) das Zahnrad festzusetzen und ein Verdrehen zu verhindern.

Meine XV750 1991 schwerbeladen irgendwo in Frankreich. Leider habe ich kein besseres Bild gefunden.

Gekauft wurde die 5G5 am 03.01.1991 mit ca. 27 tkm im Originalzustand für 3400 DM. Die Farbe Hellblaumetallic wurde gegen schwarz getauscht, der Serienlenker gegen einen breiten gemütlichen. Wegen der bequemeren Sitzposition bekam die XV eine vorverlegte Rastenanlage von Seeger. Damit ließen sich auch größere Entfernungen leichter absolvieren. Die zwischendurch montierte Sissybar gefiel am meisten meiner Freundin, die sich schön anlehnen konnte.

Doch leider mußte sie der etwas moderneren XJR1200 weichen, der ich im Frühjahr 1997 nicht widerstehen konnte. Mit ca. 90 tkm auf der Uhr wechselte sie den Besitzer für 2000 Mücken. Sie läuft heute (2001) immer noch.

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