> MOTORRAD > AUSRÜSTUNGSTIPS


Gepäckunterbringung

Die Gepäckunterbringung ist sicherlich ein sehr kniffliges Thema. Die meisten Motorräder verfügen nicht über Kofferräume o.ä.. Man muß sich doch erheblich einschränken in der Mitnahmemenge. Sehr praktisch sind Koffersysteme, doch ich bringe es nicht fertig, an eine XJR ein Koffersystem dran zu schrauben. Nur ein kleiner Gepäckträger wird angebaut, wenn's auf große Tour oder zu zweit los geht. Ähnlich zu den Koffern gibt es Satteltaschen, diese können einfach über die Sitzbank gelegt werden. Man kann dort einiges Verstauen. Der Rest wird in wasserdichten Rollsäcke/Taschen verpackt, die es in verschiedenen Größen und Varianten bei den diversen Anbietern gibt (z.B. unter dem Namen Ortleb). Diese werden mit einer Gepäckspinne oder verstellbaren Kunststoffriemen am Motorrad so befestigt, daß dauerhaft nichts runterfallen kann.
Die tollste Erfindung ist jedoch meiner Meinung ein magnetischer Tankrucksack. Ich verwende einen zweiteiligen der Firma Held. Dieser hat eine weiche Grundplatte, welche den Tankrucksack einfach bombenfest auf dem Tank hält. Bisher sind keine Kratzer entstanden, man muß aber die Grundplatte vor dem Auflegen auf Schmutz kontrollieren. Konstruktionen mit Riemen oder Tankhauben sind daher einfach nutzlos und unpraktisch. Je nach Bedarf wird nur mit dem Unterteil oder auch mit beiden gefahren. Auf der Oberseite ist jeweils ein Kartenfach integriert. Selbst bei nur kleinen Touren ist der Tankrucksack dabei, es können so kleine Sachen wie Handschuh, Kamera u.ä. drin verstaut werden. Einfach drauflegen und los. Zum Rucksack werden noch Riemen dazu geliefert, die das Aufschnallen auf dem Rücken ermöglichen. Für den Diebstahlschutz schließe ich den Tankrucksack zusammen mit dem Helm mit einem Spiral/Seil-Schloß an der Gabelbrücke an.

Wichtig: beim Befestigen von Gepäck darauf achten, daß Riemen und Taschen nicht direkt auf dem Lack von Verkleidungsteilen anliegen, das führt unweigerlich zum Scheuern auf dem Lack und schnell ist der Lack matt oder gar durchgescheuert. Am besten Klebeband auf die Verkleidung kleben, bei Louis gibt's sogar durchsichtiges in A4 Format, das man dann zuschneiden kann. Wenn ich mit den Satteltaschen fahre, lege ich ein großes weiches Ledertuch quer über den Soziussitz und das Heckteil, dann darüber die Satteltaschen.

Nützliche Dinge

Bremsscheibenschloß:
Damit kann das Moped einigermaßen gegen Diebstahl gesichert werden. Jedoch muß es vor dem Abfahren abgenommen werden.

Spiral-/Seilschloß:
Damit können Tankrucksack, Helm und notfalls auch eine Jacke an der Gabelbrücke angeschlossen werden. Das macht sich gut, wenn man mal einkaufen geht oder zu einer Besichtigung geht. Dann muß man Helm u.ä. nicht mitnehmen.

Kettenöler (natürlich nur für Mopeds mit Sekundärkette):
Man spart sich das ständige Einsprühen der Kette. Längere Touren können ohne Behandlung zwischendurch gefahren werden. Die Anbringung des Scottoilers ist jedoch nicht ganz einfach. Wenn man am Motorrad einen geeigneten Anbauort für den Ölbehälter gefunden hat (bei der XJR z.B. hinter dem linken Seitendeckel), müssen auch Ölschlauch und Unterdruckschlauch verlegt werden. Der Unterdruckschlauch führt in der Regel nach vorn zum Motorblock, um an den Vergaserstuten angeschlossen zu werden. Daher kann er unterm Tank oder hinter der Verkleidung ohne großen Aufwand versteckt werden. Der Ölschlauch muß jedoch irgendwie an das hintere Kettenblatt führen. Hier hilft meist nur das Ankleben an der Unterseite der Schwinge. Er darf auch nicht zu dicht am Motorblock verlegt werden, da er sonst erweicht und zusammengedrückt wird, wobei dann der Ölfluß unterbricht. An der XJR z.B. ist der Abstand zwischen Schwingenlagerung und Motorblock zu gering. Es sollte also zwischen Rad und Schwingenlagerung nach unten an den linken Schwingenarm geführt werden. Bei der Einstellung muß man ein wenig experimentieren. Im Regen muß etwas mehr dosiert werden. Meine Standardeinstellung ist ca. 30 Grad auf (bei ca. 270 Grad Gesamtdosierbereich) So reicht der Inhalt des Standardbehälters etwa 250 0km, optional ist ein größerer Tourentank erhältlich. Während des Betriebs sollte man drauf achten, daß der Tank nie völlig entleert wird, da man sonst mit der originalen Ölflasche das System neu aufpumpen muß.


Heizgriffe

Diese tolle Erfindung wärmt einfach die Hände! Besonders nützlich bei Kälte ;-). Die Harten lästern ja immer darüber, ich möchte sie einfach nicht mehr missen. Es gibt Systeme mit zwei- und dreistufiger Temperaturregelung, wobei ich die Dreistufige vorziehen würde. Im Internet existieren auch Schaltungen zu stufenlosen Regelungen.
Der Anbau ist etwas aufwändig, da die alten Griffe, besonders auf dem Gasgriff, sehr festsitzen. Manchmal hilft nur Abschneiden (man baut sie eh nicht mehr ab). Mitunter ist am Lenker wenig Platz zum Anbau des Schalters. Sicherlich müssen Tank und Sitzbank abgebaut werden zum Verlegen der Kabel.

Die Verkabelung erfordert etwas Bastelarbeit. Die Kabel sollen ja nicht so auffallen. Beim Anschluss an die Fahrzeugelektrik muss man sich je nach Fahrzeug geeignete Anschlusspunkte suchen. Ich kann jedoch nur empfehlen, auf jegliche "Bastelleien" mit Quetschverbindern aus dem Baumarkt bzw. Verbindern in Schneidtechnik zu verzichten. In die originnale Elektrik sollte nur mit Bedacht eingegriffen werden, das bringt nur Probleme. Bei den gängigen Lieferanten gibt es Japanstecker mit richtigen Klemmungen, die man zum Einfügen/Anschließen verwenden sollte. Die paar Euro für eine Crimpzange zahlen sich in Haltbarkeit aus.

Um das Zündschloß nicht zusätzlich mit dem Strom (60W/12V=5A) für die Heizgriffe zu belasten, muß ein Relais zwischengeschaltet werden, es reicht ein einfaches KFZ-Relais als Schließer. Das Relais zieht dann nur bei eingeschalteter Zündung. Alternativ kann der Strom auch direkt an der Batterie abgegriffen werden. Die Kabel können dann über Ösen an die Pole angeschlossen werden. Das hat jedoch den Nachteil, daß die Griffe je nach Schalterstellung immer eingeschaltet sein könnten und somit die Batterie entladen wird. Jedoch für das schnelle Nachrüsten für eine Urlaubstour denkbar.

Wichtig: Sicherung zwischenschalten! Die Verkabelung sollte so erfolgen, daß die Kabel nicht an heiße Motor-/Auspuffteilen gelangen können und mit Kabelbinder sorgsam befestigt werden. Sonst besteht erhöhte Kurzschluß- und damit Brandgefahr!

Alle Tips sind nach meinen Erfahrungen und mit bestem Gewissen aufgeschrieben, jedoch kann ich keine Gewähr geben. Nachahmungen auf eigene Gefahr !

[Zurück zur Auswahl Motorräder] [Zu Bekleidungstips] [Tips zum Einmotten und Batteriepflege] [XJR 1200] [XV 750] [MS TS250 ]
[Home]